Samstag, 13. Oktober 2012

Australian Weekends

Wiederum habe ich in den letzten Wochen vieles erlebt und Sachen gesehen, welche völlig neu waren für mich. Deshalb erfolgt auch das nächste Update etwas früher als gewöhnlich.
Ende September fand ein Spezial-Tag in der Highschool statt und jeder Lehrer, wie auch jeder Schüler, hatte sich zu verkleiden. Dazu gab es eine Band, verschiedene Essstände, verschiedene Spiele und Aktivitäten. Zac und ich waren für die Sumo Suits zuständig und beaufsichtigten die 'Kämpfe'.
























 







Am letzten September-Wochenende war dann mein Trip nach Perth geplant. Am Freitagabend kam ich nach einer 3-stündigen Autofahrt sowie einem McDonalds-Stopp bei Graham und Heather an. Nach einer glutenfreien Pizza (welche wesentlich besser war, als ich erwartet hatte - wer schon mal glutenfreies Brot probiert hat, weiss wovon ich rede) ging ich relativ früh ins Bett. Denn am Samstag gingen Graham und ich bereits um halb 8 aus dem Haus zum Yacht Club, wo uns ein reichliches Frühstück erwartete sowie einen Vortrag.


Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es los zur Royal Show. Dies ist eine Landwirtschaftsshow, welche jeweils Ende September stattfindet und rund 500'000 Besucher jährlich anlockt. Ich habe mir etwas im Rahmen der OLMA vorgestellt - aber weit gefehlt.


 
















Eine gigantische Chilbi mit Bahnen und Spielen soweit das Auge reicht. Eine Sesselbahn (knapp im Hintergrund erkennbar) wurde ebenfalls aufgestellt. Jedoch haben mich nicht die unzähligen Essstände, Achterbahnen und anderen Chilbi-Attraktionen beeindruckt, sondern viel mehr die traditionellen Wettbewerbe, welche ebenfalls nicht zu kurz kamen.
Als Erstes besuchten wir die 'shearing competition' Halle, denn Tony (Sohn meiner Gasteltern und professioneller Schafschärer) nahm zum ersten Mal auf dem höchsten Level (es gibt 5 verschiedene Kategorien) an einem solchen Wettbewerb teil. (Bild unten: Tony auf der linken Seite)




































Zwischen 9 und 15 Minuten wird für das schären von 5 Schafen gebraucht. Punkte gibt es sowohl für die Zeit, als auch die Qualität des Schärens (Abzug bei Fehlern). Leider hat Tony das Finale knapp verpasst mit einer Zeit von rund 12 Minuten. In der Woche zuvor hat er aber an einem Arbeitstag mit 300 Schafen in 8 Stunden einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt, was unglaubliche 96 Sekunden für ein ganzes Schaf macht. Und dieses Tempo über einen ganzen Tag. Dies aber nur so nebenbei.


Des Weiteren wurden auch die besten der Besten Schafe ausgestellt, wie mir mein Gastvater erklärte und mir begeistert die absolute Top Wolle der Schafe gezeigt.


Ein weiterer Event, welcher mich sehr fasziniert hat, war das 'Wood chopping'. 3 Varianten gibt es, welche wettbewerbsmässig gezeigt wurden: Holz wagrecht und die 'Holzfäller' stehen auf dem Holz, Holz senkrecht eingespannt und die Teilnehmer 'fällen' sozusagen und die dritte und wohl spektakulärste Variante: Mit Hilfe von Brettern einen Mast erklimmen und zuoberst ein Holzstück fällen.


 Aber nochmals der Reihe nach: Waagrecht...


 Senkrecht...

Und die spektakuläre dritte Variante...

Wobei durch die Teilnehmer jeweils ein Ritz in den Mast gehackt wird um ein Brett rein zustecken und so Brett um Brett bis zur Spitze aufzusteigen, wo schlussendlich ein kleineres Holzstück zerteilt werden muss. Hier ein Video dazu (Sorry, für die bescheidene Qualität). Ziemlich eindrücklich, wie diese Männer in dieser Höhe auf einem dürftig befestigten Brett agieren.

 

Irgendwo auf dem Gelände in einer Nebenstrasse entdeckte ich sogar etwas Vertrautes, auch wenn man das in der Schweiz nicht unbedingt im September/Oktober zu sehen bekommt.


Neben Kamelen und Schafen wurden auch viele andere Tiere gezeigt und vorgeführt - unter anderem Kühe, Pferde, Ponys, Esel, Hühner usw..

Der nächste Event, welcher mich stark beeindruckte war der 'sheep dog' Wettbewerb. Unglaublich wie diese Hunde die Schafe (jeweils 3) durch einen Parcour führen und geduldig die Schafe einkreisen und immer wieder den Weg von allen Seiten abschneiden, so dass sie schlussendlich durch die verschiedenen Hindernisse gehen.







































Am späteren Abend folgte dann noch ein spektakuläres Feuerwerk, welches ich jedoch einfach genoss und die Kamera für einmal in der Tasche liess.

Für Sonntag war ein kurzer Trip in den Süden von Perth geplant. Wir besichtigten einige Sachen, machten einen Spaziergang und genossen das schöne Wetter.






































































































Am Montag war ein nationaler Feiertag, weshalb ich erst am Abend nach Katanning zurückkehrte. Bereits am Morgen gingen wir trotz starkem Wind aufs Segelboot. Graham besass das Boot über 20 Jahre und verkauft es nun. Montag war der letzte Tag an dem er es benutzen durfte, weshalb wir die Gelegenheit benutzten um die schöne Skyline von Perth vom Fluss aus zu besichtigen. Des Weiteren erhielt ich etwas Segelunterricht, so dass ich gewappnet bin für den nächsten Segelausflug mit meinem Götti ;)
















































Das nächste Wochenende war ich zuhause in Katanning. Da ich nichts besonderes vorhatte, dachte ich mir, dass ich einen Sonntagszopf für die Familie machen könnte, dass auch sie lernen, dass es noch etwas anderes als das alltägliche Toastbrot gibt.
Natürlich mit den wichtigen Bäckergenen, aber ohne riesige Erfahrung machte ich mich am Samstagabend ans Werk.
























Einen Zopf, eine Schildkröte und fünf 'Vögeli' wie ich es von zuhause gelernt habe. Anstreichen...

Und rund eine Stunde später und nach dem ich zwei 'Vögeli' probiert habe, war ich mir sicher, dass sich das stolze Resultat sehen lässt. Der Zopf war sehr gut und alles wurde am Sonntag sogleich aufgegessen - und Nachschub verlangt.



Des Weiteren stand am Sonntag das Kaufen von zwei Schafen auf dem Plan, weshalb wir nach Kojonup zu einer Zucht Farm fuhren. Die Schafe wurden gründlich untersucht und schliesslich die zwei Besten ausgewählt und sogleich mitgenommen.
















































Nach dem Abladen ging ich eine Runde joggen und genoss das (btw immer schöner und wärmer werdende) Wetter.